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Seide für Krumbach

Was macht man eigentlich bei der Trachtenberatungsstelle des Bezirk Schwaben, wenn man Coronabedingt im Homeoffice arbeitet? Ich kann euch sagen, was ich gemacht habe:

 

Einerseits durfte ich meine Kollegin bei der Vorbereitung einer Ausstellung unterstützen und Buchstabensudoku spielen, sprich alte Meldebucheinträge und Meldekarten von der Kurrentschrift ins heute Lesbare übersetzen. Eine spannende Aufgabe und immer wieder für Aha-Erlebnisse gut. Wusstet ihr z.B., dass "Schweizer" eine Berufsbezeichung war? Man bezeichnete damit einen Hirten, Stallknecht, Melker, Senner oder Viehzüchter. Viel habe ich leider trotz allem nicht über die Menschen von damals erfahren, aber allein schon einem bestimmten Namen einen Beruf zuordnen zu können oder rauszufinden, wer wann wen geheiratet und wieviele Kinder in die Ehe mitgebracht hat produziert irgendwann so eine Art Familiengefühl, als wärens alte Bekannte.

 

Andererseits war ich auch praktisch gefordert und zwar mit einer Aufgabe, die mindestens genauso viel Geduld benötigte: ich durfte 20 ganz besonders feine kleine eingefasste Knöpfe aus Seidengarn für eine Musterweste fertigen. An deren Schnitt und Fertigung tüftelte derweil parallel, nur halt woanders, meine Chefin Monika Hoede. Sie hat schon viele schöne schwäbische Trachten nach historischem Vorbild entwickelt und ich bin immer sehr gespannt auf das neueste Ergebnis. Diesmal wird es eine Herrenweste und ich freue mich schon sehr auf die Vereinigung unserer Arbeit. Wenn es soweit ist und die Trachtenberatungsstelle das neue Teil der Öffentlichkeit präsentiert erkennt ihr das Prachtstück ja dann an seinen Knöpfen :-)